Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart

Württembergische Landesbibliothek

Schon wieder ein Neubau

Bei meiner Recherche zu diesem Beitrag, bin ich unweigerlich auf Hürden gestoßen. Zunächst habe ich keine Quellen gefunden, die das Gebäude, außer in einer Randnotiz erwähnen. Lediglich in kurzen Abschnitten habe ich kurze Beschreibungen zum Bauvorhaben gefunden.

Ein Neubau solle entstehen, direkt neben dem Altbau der Württembergischen Landesbibliothek. Den Ansprüchen einer Bibliothek müsse das Gebäude gerecht werden und gleichzeitig den aktuellen Standards entsprechen - also zunächst ein Neubau wie jeder andere auch, oder?

Nicht ganz. Der Erweiterungsbau der Württembergischen Landesbibliothek, sollte sich zunächst in das Bild der umliegenden, schon vorhandenen Gebäude einfügen. So wurde das Gebäude in einer deutlichen Achse zum Neuen Schloss und in einer Schräge zum Altbau der Bibliothek errichtet. Anschließend an die Konrad-Adenauer-Straße befindet sich nun das neue Gebäude mit einem vorgelagerten bepflanzten Bibliotheksplatz.

Es wird also schon alleine durch das bereits vorhandene Stadtbild deutlich, dass es nicht so einfach war, einen Neubau zu errichten der nicht nur den Gegebenheiten gerecht wird. Viele Details machen den Bau zu einer besonderen Erweiterung zum ursprünglichen Bibliotheksgebäude.

Württembergische Landesbibliothek

Neue Materialien und ein alter Look

Heller Sichtbeton zeichnet die Fassade aus, der dem Bau einen einladenden Charakter verleiht. Entworfen wurde das Gebäude vom Stuttgarter Architekturbüro Lederer „Ragnasdóttir Oei“ und fügt sich durch die zurückhaltende Gestaltung an die Naturholzschalung des Altbaus an. Die Herausforderung bestand genau in diesem Punkt: ein zeitgenössischer Bau - eine Neuinterpretation, die sich dennoch nicht von den umliegenden und teils historischen Gebäuden abhebt, sondern in das Bild einfügt. Besonders sind auch die Fensterbänder, die sich das Dach imitierend, um das ganze Gebäude ziehen. Dies ermöglicht helle Räume, die damit auch wieder auf die Funktion des Gebäudes hinweisen: der Lesesaal steht im Fokus.

Das Sheddach in seiner Z-förmigen Anordnung ermöglicht ein Oberlicht und bindet gleichzeitig die Wetterbedingungen sichtbar mit ein.

Württembergische Landesbibliothek

Was ich bei diesem Beitrag gelernt habe?

Zunächst dachte ich, die Hürde mit so wenigen Quellen einen Beitrag zu schreiben. wäre mir zu riskant. Nachdem ich jedoch länger recherchiert hate sind mir jedoch zwei Dinge aufgefallen:

  1. Wer suchet, der findet. Auch die wenigen Texte, die ich zum Bauvorhaben gefunden habe, haben mir schon weriter geholfen, einen ersten Eindruck über den Neubau zu bekommen.

  2. Manche Dinge lassen sich erst durch die Betrachtung aller Teile erschließen. Dieser Umstand ist mir aufgefallen, als ich mir die Lage des Gebäudes angeschaut habe und die Komplexität, mit welcher die Architekten versuchten, die umliegenden Gebäude, durch Sichtachsen oder die Zitation der Materialien, in das Stadtbild von Alt und Neu einzubinden.