Wasserspeier

Wasserspeier - nur Regenrinnen in grotesker Form?

Großherzoglich-Badische Grabkapelle

Wasserspeier sind architektonische Elemente zur Wasserableitung an Gebäuden. Meist geht ihre Ausgestaltung jedoch weit über Ihre Funktion hinaus. Sie kommen zumeist in figürlicher Form als Tier, Drache oder Mensch vor und werden im Fachjargon auch Gagoyl genannt. Hierbei handelt es sich dann um Fantasiegeschöpfe mit zumeist grotesker Ausgestaltung.

Das Wort Gargoyl leitet sich übrigens vom französischen "gargouille" ab und bedeutet zu deutsch: der Gurgelnde.

Wasserspeier finden sich in der Architektur ab der Gotik und haben neben der Wasserableitenden Funktion auch noch weitere Hintergründe. Sie sollen die Fassade schützen, in dem sie das Wasser davon "wegspeien" und damit auch den Mörtel vor dem Aufweichen bewahren. Die bizarren, schrecklichen und manchmal grotesken tierischen Formen der früh- und hochgotischen Wasserspeier wurden ab dem 13. Jahrhundert zunehmend durch menschenähnliche Gestalten abgelöst, die im 15. Jahrhundert auch ihren unheilabweisenden Ausdruck verloren. Wichtig ist dabei, dass Gargoyle niemals im inneren von Gebäuden angebracht wurden. Die fantastischen Wesen symbolisieren den Einfluss des Teufels auf die irdische Welt, im Kontrast dazu steht der innere himmlische Raum.